Das Verhältnis von Medien und Gesellschaft: Zwischen Medienkompetenz und Reizüberflutung

Noah Kleinfeld

Medien sind für uns lange schon keine reine Informationsquelle, sondern multifunktionale Werkzeuge des Alltags. Neben den grenzenlosen Möglichkeiten, die uns der technologische Fortschritt in den letzten 20 Jahren beschert hat, bringt dieser gleichzeitig Gefahren mit sich.

Das Foto zeigt sowohl einige der Möglichkeiten als auch Problematiken, denen wir uns in der digitalen Welt ausgesetzt sehen. Zu sehen ist ein Student an seinem Schreibtisch, der auf mehreren Bildschirmen gleichzeitig interagiert.

Auf einem Gerät sieht man einen geöffneten KI-Chat, auf einem anderen sind Inhalte im Rahmen eines Lernprozesses zu sehen. Digitale Medien ermöglichen im Bereich Bildung neue Möglichkeiten des Lernens und sind spätestens seit der Corona-Pandemie fester Bestandteil des akademischen Alltags. Durch weitere Innovationen wie künstliche Intelligenz wird die Informationsbeschaffung und die Aneignung von Wissen immer individueller.

Auf dem Smartphone kommuniziert der Student per Videochat – ein Zeichen dafür, dass Medien eine wichtige Funktion in der sozialen Interaktion einnehmen. In einer globalisierten Welt ermöglichen soziale Netzwerke und kostenloses (Video-) Telefonieren ins Ausland, soziale Beziehungen trotz räumlicher Distanz zu pflegen und aufrechtzuerhalten.

Der letzte Bildschirm zeigt ein Fußballspiel und steht stellvertretend dafür, dass Medien Raum für persönliche Interessen bieten. Über verschiedenste Plattformen sind Sport, Musik, Podcasts, Filme oder Spiele jederzeit zugänglich. Somit tragen Medien zur individuellen Freizeitgestaltung und Selbstverwirklichung bei.

Gleichzeitig offenbart das Bild auch eine zentrale Problematik digitaler Medien: die Reizüberflutung. Die Omnipräsenz von Medien führt oft zu einem ständigen Hin- und Herspringen zwischen Inhalten und Herausforderungen. Darunter leidet der Fokus und schränkt die Fähigkeit zur tiefergehenden Informationsverarbeitung ein. Was auf den ersten Blick eine produktive Multitasking-Arbeitsweise hervorrufen kann, resultiert in oberflächlicher Aufmerksamkeit für viele Dinge gleichzeitig.

Die permanente Verfügbarkeit von Informationen und Unterhaltung kann auch zu innerer Unruhe, Stress und Erschöpfung führen.

Insgesamt führt diese erhöhte kognitive Belastung zur Beeinträchtigung von Lernprozessen und -erfolgen und Momente der Ruhe und tatsächlichen Erholung werden reduziert.

Dieses Spannungsfeld zwischen dem unbestrittenen Nutzen und der dauerhaften Belastung zeigt das gesellschaftliche Dilemma: Die Grenzen von Produktivität, sozialer Kommunikation und Unterhaltung verschwimmen. Zwar ist der Zugang zu Medien so einfach wie nie, doch er bringt auch einen verantwortungsbewussten Umgang mit sich. Medienkompetenz bedeutet nicht die bloße Bedienung von digitalen Medien, sondern die Fähigkeit zur Selbstregulation. Um Medien produktiv zu nutzen und das Gehirn nicht zu überlasten braucht es eine kritische Reflexion und eine bewusste Steuerung des eigenen Medienkonsums im Alltag.

Zusammenfassend steht das Bild sinnbildlich für das ambivalente Verhältnis von Medien und Gesellschaft. Auf der einen Seite steht das Potenzial von digitalen Medien für Bildung, Kommunikation und individueller Unterhaltung. Andererseits bringt der übermäßige Konsum Risiken wie eine reduzierte Aufmerksamkeitsspanne und kognitive Überforderung mit sich. Medienkompetenz als bewusster Umgang mit Medien ist deshalb eine zentrale Kompetenz, um den Anforderungen einer digitalisierten Gesellschaft gerecht zu werden. Aus diesem Grund ist es unablässig, dass die Förderung dieser Kompetenz ein zentraler Bestandteil im Bildungssystem der Zukunft ist.