Emily Wolf
Heutzutage ist Entertainment durch Medien nicht mehr wegzudenken. Jeder kennt das, man sitzt zu Hause und lässt irgendwas auf dem Fernseher laufen, während man sich mit etwas anderem beschäftigt. Nicht zu selten kommt es vor, dass man dann zum Handy greift und auf Social Media hängt. Die extremere Variante ist dann, dass man noch mehr Geräte gleichzeitig laufen hat.
Auf den ersten Blick wirkt die Szene fast schon komisch. Eine Person sitzt umgeben von mehreren Bildschirmen gemütlich auf der Couch, während im Hintergrund noch der Fernseher läuft und YouTube und Twitch abgespielt wird. Doch was komisch wirkt, ist mittlerweile Realität. Während draußen die Sonne scheint und Freunde fragen, ob man nicht irgendwas unternehmen will, kommt als Antwort nur: „Sorry, hab keine Zeit.” Dabei wirkt das fast paradox, denn offensichtlich wird nichts „Wichtiges” erledigt. Aber in der heutigen Welt ist der ständige Konsum von Medien zur Normalität geworden.
Dies zeigt, wie einige Menschen sich in der digitalen Welt verloren haben oder diese der realen Welt bevorzugen. Bildschirme sind immer verfügbar, sie bieten schnelle Ablenkung, Dopamin auf Knopfdruck und lassen uns oft vergessen, wie viel Lebensqualität außerhalb von Social Media, Serien und Videoplattformen liegt.
Die ständige Reizüberflutung kann dazu führen, dass echte Begegnungen und Aktivitäten in der „richtigen Welt” in den Hintergrund geraten. Unternehmungen mit Freunden, irgendwelche Aktivitäten, Sport machen, Natur erleben, all das braucht Zeit und vor allem Mühe. Es ist viel einfacher, sich Zuhause vor einen Bildschirm zu setzen, als sich aus der Komfortzone zu begeben und etwas Spannendes zu erleben. Doch genau diese Erfahrungen sind es, die uns nachhaltig erfüllen können. Vielleicht ist es an der Zeit, bewusster zu konsumieren und sich zu fragen: Muss ich mir das gerade wirklich anschauen? Oder wäre es nicht schöner, wenn man mal wieder rausgehen würde und die Welt mit eigenen Augen erleben würde, statt durch Bildschirme?
Denn genau hier liegt eine gesellschaftliche Herausforderung. Wie können wir den Umgang mit Medien gestalten, dass er unser Leben bereichert und nicht dominiert? Letztendlich geht es nicht darum, Medien komplett abzulehnen, denn sie gehören nun mal zu unserem heutigen Leben dazu. Vielmehr sollten wir lernen, wieder Prioritäten zu setzen. Zum Beispiel für echte Gespräche, Bewegung, Natur, und all das, was das Leben jenseits der Bildschirme ausmacht. Denn am Ende werden es nicht die YouTube Videos oder Serien sein, an die wir uns erinnern, sondern die gemeinsamen Momente mit Freunden und Familie, das Lachen, die Erlebnisse, das Leben in der echten Welt.