Esra Gökkaya
Die Zeit vergeht und die Generationen verändern sich. So war es schon immer. Doch mittlerweile scheint es so, als würden sich die neuen Generationen viel schneller und extremer verändern als je zuvor. Schuld daran sind die zahlreichen, vor zwei Jahrzehnten erschienen Medien, die die ganze Welt in kurzer Zeit digitalisiert haben. Es ist nicht selten, dass man Eltern beobachtet, die ihren 2-jährigen Kindern das Handy vorhalten, nur damit sie Ruhe geben. Schon in der Mittelstufe haben viele Schüler eigene Handys und Tablets im Unterricht als Ersatz für Schulhefte.
Die Generation Z (1995-2010) und die Generation Alpha (2010-2025), die digital Natives, sind bekannt dafür, schnell erwachsen zu werden. Ihre Kindheit wirkt verkürzt, schon fast so, als würden sie vieles überspringen und sofort zu Jugendlichen werden. Aufgrund der sozialen Medien, die sie täglich konsumieren, ahmen sie den jungen Erwachsenen nach und passen ihre Redensart, ihren Modestil und ihre Interessen problematischen Idealen an. Doch wie sehr unterscheiden sich nun die Kindheiten zweier Generationen, die 20 Jahre voneinander entfernt liegen? Das vorliegende Bild soll dazu dienen, diesen Generationsunterschied zu zeigen.
Das Bild besteht aus vier Fotos, wobei jeweils zwei die Kindheit eines Neunjährigen im Jahre 2004 darstellen und die anderen im Jahre 2024. Die oberen Fotos veranschaulichen die Kindheit aus 2004 und zeigen einen Jungen, der mit einem großen Lächeln auf einem Plüsch-Tiger sitzt, ein Buch liest und mit seinem Miniatur-Flugzeug spielt. Er ist umgeben von zahlreichen Spielzeugen, die ungeordnet um ihn herum liegen. Zu diesen gehören unter anderem Puzzle, Lego, Plüschtiere, eine Burg, ein Schiff, Miniatur-Autos, Jonglier-Ringe, Plastik-Werkzeug und Plastik-Lebensmittel. Alle Gegenstände sind sehr farbenfroh und ähneln einander kaum. Jedes Spielzeug hat einen anderen Charm und bietet eine spezifische Art von Unterhaltung.
Es fällt auf, dass in der rechten Ecke ein Kinder-Laptop liegt. Er ist das einzige Medium, das neben den Spielsachen zu sehen ist. Klar ist, dass er sich von den technischen Laptops sehr unterscheidet, denn er hat keinen Internetanschluss. Die Kinder-Laptops haben das Ziel der Belehrung, durch Spiele oder Aufgaben.
Bei den unteren Fotos, die die Kindheit aus dem Jahre 2024 symbolisieren, sieht man den Jungen mit vielen verschiedenen elektronischen Medien. Die linke Bildaufnahme zeigt den Jungen lächelnd und die rechte mit fokussiertem Blick. Der Blick weist auf den Suchtfaktor von elektronischen Medien hin. Die Handys, Tablets und Laptops ähneln einander sehr, denn sie sind alle in Schwarz- und Grautönen. Die Bildschirme variieren lediglich in der Größe. Auf ihnen laufen verschiedene Gaming-Videos und auf einem sieht man sogar das FSK 18 Zeichen, was verdeutlicht, dass viele Kinder Inhalte konsumieren, die für Ältere bestimmt sind. Dies sind meist gewalttätige und provozierende Inhalte.
Vergleicht man die beiden Kindheiten miteinander, fällt zusammenfassend auf, dass die Spielsachen komplett durch elektronische Geräte ersetzt wurden. Die Spielzeuge boten abwechslungsreiche Unterhaltung und man konnte sich nach einer bestimmten Zeit mit einem anderen Spielzeug beschäftigen, rausgehen oder sich mit Freunden zum Spielen verabreden.
Heutzutage gehen die Kinder kaum raus, sitzen vor dem PC und chatten mit ihren Freunden, anstatt sich persönlich zu treffen. Natürlich gibt es immer noch Spielzeug, doch mittlerweile kann man nur noch sehr kleine Kinder damit begeistern, die noch nicht viel Kontakt mit den Medien hatten. Allgemein wirkt die Kindheit aus 2024 trostloser und monotoner. Folglich kommen Fragen auf wie: ,,Kann man die Digitalisierung stoppen?”, ,,Wie kann man den Kindern die richtigen Grenzen setzen im Umgang mit Medien?”, ,,Wie kann man ihre Eltern belehren?”. An den Antworten forschen bereits seit langem viele Wissenschaftler, doch wann sich genau konkrete Ansätze verbreiten werden und Bekanntheit in vielen Teilen der Welt erlangen werden, bleibt unklar.