Medienerziehung

Für mich zeigt der direkte Vergleich sehr gut, dass innerhalb der letzten Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte, ein enormer Wandel oder eine Verschiebung im Aufwachsen von Kindern zu erkennen ist. Heutzutage bestehen komplett veränderte Bedingungen des Aufwachsens, als es noch vor 10 oder 20 Jahren der Fall war (ganz abgesehen von noch älteren Generationen). Die zunehmende Technologisierung hat einen immer größer werdenden Einfluss auf unsere Gesellschaft, besonders auf das Heranwachsen neuer Generationen. Während Kinder und Jugendliche früher Stunden um Stunden draußen gespielt haben, werden Kinder heutzutage immer früher mit Handys, Tablets, etc. konfrontiert. Hier findet dementsprechend auch eine Verschiebung der Bedeutung vom Spielen im Freien zu einer größeren Bedeutung vom Spielen drinnen statt (was darüber hinaus auch einen gewissen Bewegungsverlust mit sich zieht). Wobei die Kinder selbst an diesem “Phänomen” der stetigen Digitalisierung nicht Schuld sind, bzw. nicht unbedingt entscheiden können, wann sie damit in Berührung kommen.

Ich glaube, dass Eltern es gegenwärtig absolut nicht leicht haben. Zu ihren alltäglichen Entscheidungen gehört sehr viel mehr dazu, als nur die, ob sie ihre Kinder an die Medien heranführen. Das “wie” ist hierbei, meiner Meinung nach, viel entscheidender. Denn selbst wenn Kinder in ihrem Elternhaus nicht mit Medien konfrontiert werden, da die Eltern dies für die beste Entscheidung halten, werden sie über kurz oder lang in ihrem gesellschaftlichen Umfeld damit in Berührung kommen, da besteht kein Zweifel.

Hier nun also der für mich erkennende Zwiespalt für Eltern: führe ich meine Kinder bewusst und in Maßen an die überall erkennenden Medien in jeglicher Art heran und schaffe bei ihnen dabei ein Bewusstsein für den Konsum und eventuelle Konsequenzen? Oder verwehre ich ihnen den Zugang, da man selber früher damit nicht aufgewachsen ist?

Ich denke, Medien sind so wie alles im Leben: sie haben ihre Vor- und Nachteile, sie können hilfreich und toll, aber gleichzeitig auch gefährlich und einnehmend sein und schließlich kommt es einfach nur auf die Maße des Konsums und den richtigen sowie bewussten Umgang damit an. Kinder werden früher oder später sowieso damit konfrontiert. Ob es in der Freundesgruppe, in der Schule oder in einem anderen Kontext passiert, ist dabei egal, denn es wird dazu kommen.

Ich bin also der Meinung, dass Eltern sich, sobald die Kinder alt genug sind um das auch zu verstehen, bewusst mit ihren Kindern über Themen wie Risiken & Gefahren sich im Internet zu verbreiten oder über (zu) hohen Konsum unterhalten sollten. Denn sobald Transparenz über das Thema “Social Media” und “Medienkomsum” zwischen Eltern und Kind(ern) herrscht, wird gar nicht erst das Verlangen auf Seiten der Kinder entstehen, dass sie ihren Eltern in dieser Hinsicht etwas verheimlichen müssen. Oder überhaupt das Gefühl bekommen, sie müssen es vor ihren Eltern verheimlichen.

Dennoch ist es gleichzeitig wichtig, Bewegung in der Kindheit aufrechtzuerhalten. Kinder brauchen Bewegung um sich richtig zu entwickeln, nicht den übermäßigen Konsum von jeglicher Art der Medien. Abschließend denke ich, dass vor allem die Eltern sich bewusst werden müssen, dass sie eine Vorbildfunktion für ihre Kinder sind und auch nur sie den (ersten) richtigen Umgang mit Medien lehren können.