Selina Ozan
Wer kennt es nicht, man sitzt vor den Hausaufgaben oder Lernzetteln und möchte sich eigentlich auf diese konzentrieren, jedoch erwischt man sich immer wieder dabei, wie man nach dem Handy oder iPad greift. Immer wieder verfällt man in die Sucht der übermäßigen Mediennutzung, zu hoch ist das Verlangen danach auf dem neusten Stand zu sein und bloß nichts zu verpassen. Meist geraten wir dabei in Unmengen an Problemen, wie unvorbereitet in Klausuren zu gehen oder die Abgaben nicht rechtzeitig zu schaffen.
Die übermäßige Mediennutzung hat sowohl physische als auch psychische Auswirkungen, insbesondere auf junge Menschen, sodass immer häufiger junge Menschen an Angststörungen und Depressionen leiden. Dabei entsteht oft ein innerer Druck, der mit dem Vergleich fremder Menschen aus den sozialen Medien einhergeht. Mit der übermäßigen Mediennutzung entstehen oftmals starke Konzentrationsschwierigkeiten und ein Bewegungsmangel, was langfristig gesehen negative Auswirkungen auf die körperliche Entwicklung von hauptsächlich Kindern und Jugendlichen haben kann. Dabei sind häufig auftretende Folgen Nacken und Schulterschmerzen sowie einer schiefen Körperhaltung. Viele Betroffene fangen an, sich von der Außenwelt zu isolieren und knüpfen statt realen Kontakten immer mehr digitale Kontakte und verbringen Stunden lang damit, beispielsweise Computerspiele zu spielen. Hinzukommt, dass sie kognitiv einer ständigen Reizüberflutung ausgesetzt sind, gemischt mit der Konzentrationsschwäche, schaffen viele junge Menschen es nicht einmal ein Video zu Ende zu schauen und swipen schon zum nächsten. Das Gehirn muss etliche Informationen in binnen weniger Sekunden verarbeiten und ist relativ schnell überreizt, sodass die Konzentration in wichtigen Momenten wie während des Unterrichts bzw. Lernprozesses nicht vorhanden ist. Ein weiterer negativer Aspekt der übermäßigen Mediennutzung sind sogenannte Fake News, dabei werden Halbwahrheiten genutzt und mit Unwahrheiten zu einer Nachricht verpackt. Gerade diese Zielgruppe ist anfällig dafür, diese Fehlinformationen aufzunehmen und nicht zu hinterfragen, sodass sie eine verzerrte Wahrnehmung bilden.
Trotz dessen gibt es auch positive Aspekte der Mediennutzung, beispielsweise der Kontakt bzw. die Interaktion mit Menschen aus aller Welt, somit können wir uns auch mit Freunden und Familienmitgliedern unabhängig von Ort und Zeit unterhalten. Zusätzlich dazu, haben Kinder und Jugendliche unbegrenzten Zugang zu Bildung und Erfahrungsaustausch in den sozialen Medien. Unabhängig um welche Themen es sich handelt, bilden sich unter anderem Gruppierungen, welche insbesondere bei Heranwachsenden mit wenig sozialen Kontakten ein Zugehörigkeitsgefühl hervorrufen kann. Letztlich bieten soziale Medien eine Plattform für bestimmte Themen, beispielweise für Spendenaufrufe oder Bewegungen wie Fridays for Future oder Black Lives Matter.
Aus den oben genannten Argumenten erkennen wir sehr gut, dass es vielerlei Gründe gibt, weshalb insbesondere Kinder und Jugendliche häufiger in eine Sucht der übermäßigen Mediennutzung verfallen. Diese Gründe sollten dazu anregen, darüber nachzudenken, welche langzeitigen Auswirkungen es auf diese Zielgruppe hat und was wir gerade als angehende Lehrkräfte dagegen tun können, indem wir beispielsweise durch Präventionsarbeit das Ausmaß verringern. Zudem sollten wir uns auch mit unserer eigenen täglichen Bildschirmzeit befassen und darüber nachdenken, ob wir diese Zeit nicht sinnvoller nutzen können, beispielsweise zum Lernen und Bearbeiten von anderen alltäglichen Aufgaben.