„Wie funktioniert das Leben?“ – Frag ChatGPT

Lila-Sophie Ridoutt Rodriguez

Künstliche Intelligenz (KI) hat sich zu einer der einflussreichsten Technologien unserer Zeit entwickelt. Sie durchdringt nahezu alle Bereiche unseres Lebens und verändert, wie wir arbeiten, kommunizieren und unseren Alltag gestalten. Trotz der enormen Fortschritte und Vorteile, die KI mit sich bringt, bestehen erhebliche Bedenken, dass sie das menschliche Denken und Handeln negativ beeinflussen könnte. Mit meinem Bild möchte ich die verschiedenen Dimensionen der Auswirkungen von KI auf die Gesellschaft beleuchten und diskutieren, ob KI den menschlichen Denkprozess unterstützt oder eher hemmt.

Auf dem hier dargestellten Bild kann man einen Laptop erkennen, auf dem die Seite „ChatGPT“ aufgerufen wurde. Dieser KI-generierte Chat ist bekannt dafür, jede Frage beantworten zu können. Aber kann er auch beantworten, wie man lebt?

KI hat in vielen Bereichen Möglichkeiten geschaffen, die es vorher nicht gab. Beispielsweise kann die Unterstützung im Gesundheitswesen starke Fortschritte vorweisen, indem KI-Systeme bei Diagnosen von Krankheiten helfen oder auch bei der Entwicklung von Behandlungsplänen. In der Bildung können adaptive Lernplattformen den Unterricht individualisieren und auf die verschiedenen Bedürfnisse der SchülerInnen eingehen. Auch im Alltag hat sich die Nutzung der künstlichen Intelligenz bereits etabliert.

Intelligente Sprachassistenten wie „Alexa“ oder „Siri“ erleichtern die Informationssuche, ermöglichen Funktionen mit Sprachsteuerung und erleichtern so alltägliche Aufgaben.

Auch KI-basierte Empfehlungen auf Plattformen wie Spotify oder Netflix zeigen uns immer wieder neue Titel, die auf unseren individuellen Geschmack abgestimmt sind. Es entsteht eine Spirale, die sehr schnell abhängig machen kann. Unsere Aufmerksamkeitsspanne wird durch die kleinen Videos auf Social Media immer schlechter und wir können uns so gut wie noch nie vor unseren eigenen Gedanken verstecken (vgl. Lorenz-Spreen et al. 2019).

Doch welche Auswirkungen hat das auf uns? Wie beeinflusst dieses „Verstecken“ vor den eigenen Gedanken unser Verhalten? Und inwieweit hemmt KI unsere Kreativität und unser eigenständiges Denken?

Das ständige Vermeiden eigener Gedanken durch Ablenkung mit KI-gesteuerten Inhalten kann zu oberflächlicher Informationsverarbeitung führen. Anstatt tief über komplexe Probleme nachzudenken oder kreative Lösungen zu entwickeln, lassen wir uns von schnellen, einfachen Antworten und Unterhaltungen ablenken. Dies kann unsere Fähigkeit zur Konzentration und zum kritischen Denken beeinträchtigen.

KI kann unsere Kreativität einschränken, indem sie vordefinierte Optionen und Lösungen anbietet, anstatt uns zu ermutigen, selbst zu experimentieren und neue Ansätze zu entwickeln. Wenn wir uns ständig auf KI-basierte Empfehlungen verlassen, riskieren wir, in einer Blase unserer eigenen Vorlieben gefangen zu sein. Das schränkt unsere Perspektiven ein und vermindert die Möglichkeit, unerwartete Inspirationen zu finden.

Abschließend lässt sich sagen, dass die Auswirkungen von KI sowohl positive als auch negative Aspekte in unsere Gesellschaft bringen. Während KI immense Fortschritte ermöglicht und den Menschen in vielen Bereichen unterstützen kann, sollte es auch bei dieser Unterstützung bleiben. Eine kritische Auseinandersetzung mit den ethischen und sozialen Implikationen der KI sowie die Förderung von Bildung und digitaler Kompetenz sind entscheidend, um sicherzustellen, dass KI die menschliche Entwicklung unterstützt und nicht behindert. Nur so kann KI zu einem Werkzeug werden, das die menschliche Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten erweitert, anstatt sie zu ersetzen.

Quellenverzeichnis:

Lorenz-Spreen, P., Mønsted, B., Hövel P., & Lehmann S. (2019). Accelerating Dynamics of Collective Attention. Nature Communications. Abrufbar unter: https://www.nature.com/articles/s41467-019-09311-w (20.06.2024)