Die Nutzung der Medien: Ein Beispiel geht voran

Johanna Voogd

Betrachtet man die Nutzung der Medien von heute mit der von früher, ist es unbestreitbar, dass ein enormer Wandel der Mediennutzung stattgefunden hat. Besonders der Konsum von sozialen Medien hat sich im Vergleich zu den Vorjahren erheblich erhöht. Der durchschnittliche Smartphone User verbringt mehr als 3,7 Stunden am Handy, die Tendenz ist steigend.

Dabei sind die sozialen Medien für viele nicht nur Unterhaltung, Ablenkung und Kommunikation und Interaktion mit der Außenwelt, sondern auch ein Zufluchtsort aus dem realen Leben geworden. Die Scheinwelt auf Social-Media nimmt für manche mehr Realität an als das wahre Leben.

Daher ist es sehr wichtig, ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Social- Media und dem wahren Leben außerhalb zu finden, sich durch die Medien bereichern zu lassen, und diese Bereicherung im echten Leben zu nutzen.

Phillipp Mickenbecker ging mit dieser Divise voran und inspirierte damit Millionen von Menschen. Zusammen mit seinem Zwillingsbruder gründete er einen YouTube Kanal: „The Real life guys“ mit der Intention, die Menschen hinter dem Computerbildschirm zu erreichen und sie zu ermutigen, hinauszugehen und das wahre Leben zu genießen. Die Zwillinge bauten dabei die verrücktesten Sachen und nahmen die Zuschauer in dieses Geschehen mit. Eine fliegende Badewanne, eine Achterbahn innerhalb von 2 Tagen oder ein U-Boot waren Kreationen von vielen. „Do something“ ist dabei das Motto, mit dem sie erinnern wollen, dass das wahre Leben viel schöner ist als das, was wir auf unseren Handy- oder Computerbildschirmen sehen.

Die beiden Zwillinge animieren ihre Zuschauer nicht nur, sich in Lebensabendteuer zu stürzen, anstatt in die Welt des Internets zu flüchten, sie bleiben dabei auch noch real, ganz ihrem Titel entsprechend.

Denn die sozialen Medien entwickeln oft ein Bild von dem „perfekten Leben“, das es eigentlich gar nicht gibt. Nicht alles ist immer schön, bunt und glänzend oder gar einfach. Der Out Door Yotuber hat es sich zum Ziel gesetzt, genau dasnach außen zu tragen. So teilt er nicht nur seine Faszination zum Leben und wie man jeden Moment in vollen Zügen auskostet, er zeigt auch, dass es viele Tiefen gibt. Ganz offen und ehrlich teilte er mit seinen Zuschauern seine lebensbedrohliche Krebsdiagnose, gibt Gesundheitsupdates und ist transparent mit seinen Zweifeln und Ängsten. Gleichzeitig verbreitet er in diesem Leid auch Hoffnung: Sein Glaube an Jesus Christus, seine anhaltende Lebensfreude und Ermutigung an alle, die auch durch schwere Zeiten gehen. Echt und transparent nutzte er die Medien, um einerseits das wahre Leben zu zeigen, das sich nicht vor dem Computer abspielt, sondern das jedem Moment eine Chance gibt, ein neues Abendteuer zu werden. Andererseits vermittelt er authentisch und ehrlich, dass das Leben auch schwer sein kann und es dennoch Hoffnung und Freude gibt.

Phillipp ging als großes Vorbild voran und ist auch ein Beispiel, wie man mit dem Überfluss der Medien umgehen kann. Die richtige und sinnvolle Nutzung, sowie auch die positiven Seiten der sozialen Medien zu gebrauchen, um den Menschen Mut zu machen und sie trotz Ferne, doch ganz nah zu erreichen.

So werden mit Phillipp Mickenbecker auch die Perspektiven der Generationsgestalten auf Medien miteinander vereint: Die „polarisierende Generation“ (geboren um 1965), welche den Medien eher kritisch gegenübersteht und den Fokus auf das Leben außerhalb der Medienwelt hat mit der „Net Generation“, welche weltoffen die Medien ohne Schonraum nutzt. Der Youtuber hat mit seiner Einstellung beide Seiten beleuchtet und ein gutes Mittelmaß gefunden und vermittelt. Er setzte auf die Primärerfahrungen und die „Alpha-Welt“, die Dimensionen der realen Begegnungen, nutzt aber dennoch die Vorteile der Medien und zeigt diese auf.

Medien bilden eine neue Plattform des Lernens, der Bildung und eine Möglichkeit, sich mit anderen Werten und Perspektiven inspirieren zu lassen. Der Zugang zu Medien kann eine enorme Bereicherung sein, das Wissensspektrum zu erweitern und Einblicke in andere Lebenswelten zu erhaschen, die sonst nicht möglich wären. Trotz der Vorteile der neuen Medien sollten diese nicht ein Ersatz für das „wirkliche“ Leben bilden, sondern wertvolle Ergänzungen zu den eigenen Primärerfahrungen.

Genau das hat Phillipp Mickenbecker symbolisiert und war dabei echt und authentisch. Besonders aus der herrschenden Scheinwelt auf Social-Media ist er ausgebrochen und hat mit seiner ehrlichen Art, Einstellung und Lebensweise unzählige Menschen inspiriert. Ein schönes Leben beinhaltet Höhen und Tiefen, das letztere wird auf den sozialen Medien häufig ausgeblendet, doch Phillipp Mickenbecker hat das nicht. Mit seiner Transparenz in den Medien konnte er die Menschen erreichen und positiv beeinflussen. Ein wahres Vorbild!

Quellen

Buchquellen:

Daniel,     Süss;    Claudia,     Lampert;    Christine     W.                  Trültsch-Wijnen   (2009): Medienpädagogik- Ein Studienbuch zur Einführung, 3. Auflage, Wiesbaden.

Internetquellen:

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/digitec/nutzer-verbringen-im-schnitt-3- 7-stunden-am-smartphone-16582432.html

Bildquellen: https://youtu.be/hLbbeZnZJKg https://youtu.be/zGgBVYxs4JY