Die unbewusste Bildschirmzeit

Im Folgenden wird ein Bild beschrieben und reflektiert, welches Aufschluss über das Verhältnis von Medien und Gesellschaft geben soll.

Als Bild habe ich eine Aufnahme von meiner Bildschirmzeit meines Handys genommen. Die Spitzennutzungszeit beschreibt, wie lange ich mein Handy innerhalb einer Woche genutzt habe. Laut der Aufzeichnung meines Handys beträgt diese 47h 10min, wobei ich selbst im ersten Moment, als ich die Zeit gesehen habe, es nicht glauben wollte. Im Durchschnitt habe ich also täglich fast 7h mein Handy genutzt. Da ich auch noch ein Tablet und einen Laptop habe, liegt meine tatsächliche Bildschirmzeit sehr wahrscheinlich über den 7h Bildschirmzeit an einem Tag. Dennoch benutze ich mein Handy im Vergleich zu meinen anderen Geräten am öftesten.

Ein Grund für die viele Nutzung ist vor allem, dass das Handy sehr praktikabel ist. Egal, ob man gerade aufsteht, auf die Bahn wartet oder spontan fünf Minuten Zeit hat, in wenigen Momenten kann man sein Handy für alles Mögliche nutzen. Oft bemerke ich auch abends, wenn ich schon schlafen will, dass ich immer nur noch ein weiteres Video anschaue, obwohl ich eigentlich müde bin. Neben dem fällt mir auch auf, dass ich mein Handy auch bei anderen Aktivitäten, wie während des Essens benutze und mir Videos oder Filme anschaue. Für mich gehört es mittlerweile schon dazu, obwohl das Handy auch störend sein kann. Trotzdem benutze ich es oft bei solchen Aktivitäten.

Mein Handy benutze ich dabei vor allem zur Unterhaltung, weshalb sich meine Bildschirmzeit vor allem auf Apps, wie YouTube, Instagramm und Netflix aufteilt. Auf Instagramm und YouTube schaue ich mir vor allem Kurzvideos an, bei welchen man schnell vergisst, wie lang man die App schon benutzt. In der Regel erinnere ich mich auch im Nachhinein nicht mehr daran, was für Videos ich mir angeschaut habe. Dadurch entsteht auch für mich selbst kein richtiger Mehrwert, wie schöne Erinnerungen, welche entstehen, wenn man sich mit seinen Freunden trifft. Auch wenn ich in den Momenten, wenn ich mein Handy benutze, es mich unterhält, könnte man viele bessere Dinge tun, anstatt das Handy zu nutzen.

Mit dem Essay und meinem Foto wollte ich mich vor allem meinen unbewussten Umgang von Medien reflektieren. Denn z.B. war mir vorher meine Bildschirmzeit nicht bewusst, obwohl diese meinen Alltag sehr stark prägt. Auch wenn es mich bis jetzt noch nicht davon abgehalten hat, zu lernen oder arbeiten zu gehen, muss man sich diesem potenziellen negativen Einfluss bewusst sein.

Hierbei finde ich es aber auch wichtig das Medium Handy nicht zu stigmatisieren und es als den alleinigen Grund für z.B. eine hohe Mediennutzungszeit anzusehen. Denn ein Handy ermöglicht auch grundlegende positive Möglichkeiten, wie Kommunikation mit Freunden, welche gerade im Ausland sind und man mit diesen dementsprechend keine anderen Möglichkeiten hat, als über das Handy zu kommunizieren.

Problematisch sehe ich dennoch vor allem weitere unbewusste Faktoren, die bestimmt auch mein Leben beeinflussen. Leider können wahrscheinlich viele dieser Faktoren im Gegensatz zu meiner Bildschirmzeit nicht gemessen werden. Hierdurch werden diese Faktoren noch “gefährlicher”, weil diese noch “unbewusster” einen beeinflussen und man diesen Faktoren dadurch schwerer entgegenwirken kann.

Zusammenfassend ist das Bild ein guter Anlass sich mit seinem eigenen Medienkonsum auseinanderzusetzen, da eine konkrete Zahl, wie die Bildschirmzeit eine ist, einem seine eigene Mediennutzung vielleicht besser veranschaulicht, als wenn nur über den Medienkonsum an sich auf theoretischer und abstrakter Grundlage gesprochen wird.