Als ich darüber nachdachte, was für ein Bild ich mir überlegen bzw. aussuchen soll, ist mir aufgefallen, dass meine Handygalerie voll mit einer Unmenge an Bildern ist, die definitiv nicht weniger werden. Stattdessen ist das genaue Gegenteil der Fall. Durch die Fülle meiner Bildergalerie fühle ich mich schon fast überfordert und denke mir regelmäßig, dass ich die Bilder vielleicht mal aussortieren und nicht mehr benötigte Bilder löschen sollte. Durch die sehr eintönigen und statischen Bewegungen, die das weiter wischen und zwischendrin mal löschen von Bildern mit sich bringt, verliere ich jedoch recht schnell die Lust daran und höre einfach wieder auf. Dann kommt noch das Problem hinzu, dass ich schon fast eine Art „Verlustangst“ entwickelt habe und mich von vielen Bildern gar nicht trennen möchte bzw. trennen kann, durch die Befürchtung, dass ich diese evtl. in Zukunft noch gebrauchen könnte. Hinzu kommt die Menge an Screenshots von lustigen Memes, Rezepten, Lifehacks, Inspirationsbildern oder auch einfach Momentaufnahmen, die ich mir im Endeffekt doch nur in den seltensten Fällen noch mal anschaue. Zumal man durch die Menge an unterschiedlichen Bildern auch schnell mal den Überblick verliert. Dementsprechend wächst meine Galerie immer weiter, während ich förmlich in meiner Bilderflut ertrinke. Durch diese Realisation wurde mir schnell klar, dass ich das zum Thema von meinem Foto machen möchte.
Nachdem ich nun ein Thema gefunden habe, fehlte mir noch die Umsetzung. Zuerst dachte ich mir, ich könnte einfach ein Screenshot von meiner Galerie machen und das für sich sprechen lassen. Jedoch hat mir das noch nicht genug die Überforderung widergespiegelt, die ich eigentlich zum Ausdruck bringen wollte. Also kam mir die Idee, eine künstliche Intelligenz zur Generierung eines Bildes zu verwenden. Ich habe mich dazu entschieden, den Designer Image Creator von Microsoft zu benutzen, da diese KI kostenlos ist. Die Idee war, ein Bild von einem Mädchen generieren zu lassen, man soll sie von hinten sehen, und ihr Handy sollte sichtbar sein. In das Handy wollte ich im Nachhinein ein Screenshot von meiner Handygalerie reinbearbeiten, sodass daraus ersichtlich wird, dass es eine große Menge an Bildern in der Galerie gibt. Außerdem wollte ich, dass das Mädchen umgeben von vielen Screenshots ist, die ebenfalls noch mal die Bilderflut widerspiegeln sollten.
Mein erster Prompt lautete: „Girl form behind looking at her phone, surrounded by different screenshots“. – Diese Ergebnisse gefielen mir bereits ganz gut, jedoch wollte ich noch ein wenig weiter experimentieren.
Daraufhin folgten noch einige weitere Prompts, welche ich jeweils mit weiteren Beschreibungen ergänzte, jedoch wurde mir irgendwann klar, dass mir bisher noch die Emotion der Verzweiflung nicht gut genug in den Bildern zur Geltung kommt. Außerdem hatten die bisherigen Bilder sehr eintönige Hintergründe und so kam mir die Idee, dass ein heimisches Setting die Situation nahbarer machen würde. Also habe ich meinen Prompt erneut erweitert, bis ich genau das Bild gefunden, welches ich im Endeffekt genutzt habe: „Realistic Girl from behind looking at her phone, being overwhelmed, surrounded by different screenshots, phone should be visible, screenshots should be from different apps, in home environment.“
Am Ende entschied ich mich dazu, einfach nur ein Screenshot von der Gesamtmenge an Bildern in der Galerie zentral und leicht transparent auf das Bild obendrauf zu bearbeiten, da es sich dabei schließlich um das zentrale Thema des Bildes handelt. Außerdem habe ich das Anzeigebild der Galerie zu einem Strudel bearbeitet, um diese Flut zu verdeutlichen.
Letztendlich fand ich es noch interessant zu sehen, wie eine andere KI dieses Bild interpretieren würde. Also fügte ich mein Bild bei ChatGPT ein und habe dazu die Frage gestellt, welche möglichen Titel zu dem Bild passen würden und welche Message das Bild ausrückt. Mir wurden einige verschiedenen Titelideen vorgeschlagen und ich habe zwei davon zusammengefügt zu „Der digitale Strudel – inmitten der Bilder Flut“. Bezüglich der Message sagt ChatGPT: „Die Message des Bildes lässt sich als eine Kritik oder Reflexion über die moderne digitale Ära und den Umgang mit Medien und Erinnerungen interpretieren“. Außerdem werden noch folgende Interpretationsansätze genannt: Digitale Überforderung, Verlust der Kontrolle, Erinnerungsdruck, Isolation der digitalen Welt und Sinnsuche im Chaos.
Wie man sehen kann, hat die KI tatsächlich genau die Message aus dem Bild herausinterpretiert, die ich damit ausdrücken wollte, was ich besonders interessant finde.