Weniger ist mehr!

Sind Medien wirklich eine Bereicherung oder nicht eher eine große Belastung für die Gesellschaft? Wir verbringen heutzutage täglich mehrere Stunden an Medien! Und verschwenden wir damit nicht einfach nur wertvolle Lebenszeit? Ich muss ganz ehrlich sein, dass ich mich auch immer wieder dabei ertappe bei Langeweile oder bei der Erledigung von Aufgaben nebenbei an mein Handy gehe, um noch mehr Dinge in der Zeit zu schaffen oder um mich abzulenken. Uns bieten die Medien ja auch durch ihre vielfältigen Austausch-möglichkeiten und die sofortige Informationsbeschaffung sowie ihre Effizienz eine sehr große Bereicherung und Erleichterung.

Aber ein Fakt ist, dass Medien eine Belastung und Einschränkung für uns sein können. Wir werden täglich mit Informationen überflutet, lassen uns durch das ständige Vibrieren beim Eingang einer neuen Mitteilung ablenken und sind gar nicht mehr in der Lage alle Informationen zu verarbeiten.

Ich möchte mit der Momentaufnahme auf die bestimmten negativen Auswirkungen der Medien eingehen und stelle in dem Raum, ob wir uns heutzutage überhaupt noch auf eine einzige Sache konzentrieren wollen oder lieber alles gleichzeitig mit Medien erledigen.

Stelle dir vor, dass du dich mit deinen Freunden online zum Playstation spielen triffst und ihr spielt schon eine ganze Weile zusammen, aber dann vibriert dein Handy und du erinnerst dich, dass gleich Anpfiff beim Fußball ist und machst das iPad zum Fußballschauen an. Das Spiel auf der Playstation geht weiter und du konzentrierst dich wieder darauf, aber dann fällt ein Tor beim Fußball und dein Handy vibriert auch schon die ganze Zeit, weil deine Freunde eure WhatsApp-Gruppe zu texten. Du probierst dich auf alles gleichzeitig zu konzentrieren, weil dein Gehirn dir sagt, dass du bloß nichts verpassen darfst und alles mitbekommen musst. Du musst dich wieder auf die Playstation fokussieren, weil deine Freunde und du gemeinsam ein Spiel spielen und nebenbei redet ihr auch noch über eure Strategie. Aber mit der Zeit merkst du die Überforderung, und die Auseinandersetzung mit den einzelnen Personen und Medien findet nur noch oberflächlich statt, weil du den Fokus auf ein Medium verloren hast. Du nimmst auch keine Einzelheiten mehr wahr, sondern alles nebeneinander und durcheinander.

Es wird zu viel für dich, obwohl du ganz allein in dem Raum bist, aber durch die Welt der Medien prasseln so viele Einflüsse auf dich ein, die dein Gehirn nicht mehr verarbeiten kann. Du probierst trotzdem weiterhin allen zu antworten und in euerm Online-Spiel weiterhin dein Bestes zu geben, obwohl du merkst, dass du durch die Ablenkung nicht mehr deine gewohnte Leistung in dem Spiel bringen kannst und deine Konzentration weiter nachlässt. Du fängst an, dich darüber zu ärgern und bist genervt von dir, denn euer Ziel war der Sieg in dem Spiel und du kannst dazu nichts mehr beitragen.

Wir wollen heutzutage immer alle effizient sein und das bestmögliche Ergebnis erreichen, weil desto mehr wir schnell und gleichzeitig erledigen können, desto mehr Glücksgefühle (Dopamin) schüttet unser Körper aus und wir belohnen uns anschließend.

Das Nutzen mehrerer Medien gleichzeitig nennt die Wissenschaft Medien-Multitasking und wir betreiben es, um die eben beschriebenen Glücksgefühle immer und immer wieder zu spüren. Aber unser Gehirn befindet dabei in einem Dauerstress, welcher dazu führt, dass unter anderem Konzentrationsprobleme auftreten und wir dadurch bei der Bearbeitung der Aufgaben fehleranfälliger werden, und es findet keine tiefe Verarbeitung der Informationen statt, weil wir unsere Aufmerksamkeit aufteilen müssen. Zudem treten durch die ständige und gleichzeitige Mediennutzung auch gesundheitliche Folgen wie Kopfschmerzen oder Schlafstörungen auf. Daraus können wir schließen, dass unser Gehirn auf die Fokussierung einer Aufgabe ausgelegt ist, und uns Medien-Multitasking bei der Bearbeitung von Aufgaben keine Hilfe, sondern ein Hindernis ist.

Außerdem sollten uns alle im Alltag immer wieder bewusste Medien-Auszeit nehmen, um unsere Mitmenschen im echten Leben zu treffen, unseren Körper wieder aufzuladen und wieder mehr auf die kleinen Details im Leben zu achten. Weniger ist einfach mehr!