Das Smartphone im Schlafzimmer

Philip Saffari

In einer fortschreitend digitalisierten Welt, in der die Verbreitung von Nachrichten jeder Art nur den Bruchteil einer Sekunde dauert und jeder zu jedem Zeitpunkt so gut wie Alles im Wissen der Menschheit vorhandene erfahren kann, gehört das Smartphone zum Leben dazu und zu versuchen, die Welt mit dem Handy auszusperren, finde ich auch falsch.

Das Motiv entstand an einem beliebigen Morgen, ich wollte meine Schwester wecken, doch diese war schon wach, nach eigenen Aussagen schon etwa seit einer Stunde. Für viele Jugendliche, aber auch Erwachsene ist der Blick aufs Smartphone die erste und letzte Tätigkeit eines jeden Tages. Ich nehme mich da selbst nicht aus. Die Fragen ob der Blick auf das Handy vor dem Schlafen durch das blaue Licht negativ beeinflusst wird, oder ob die Strahlung, die vom Smartphone ausgeht, schädlich ist und das demnach das Handy neben dem Bett etwas von Lebensmüdigkeit hat sind bisher nicht zu beantworten, da keine Langzeitstudien existieren. Trotzdem treiben sie viele Menschen, auch mich, um.

Die Frage der schädlichen Strahlung vermag ich nicht zu beantworten, auch den Einfluss des blauen Lichtes auf den Schlaf kann ich, wie die Wissenschaft auch, nicht fundiert belegen. Aber eines kann ich sagen, die Ablenkung nach und vor dem Schlafen ist nichts Neues, für viele gehörte vor dem Smartphone das Lesen eines Buches zum Einschlafen dazu. Nach dem Aufstehen dann das Fernsehen, die Tageszeitung oder die Spielekonsole, wobei ich die etwas außen vorlassen würde, da sie immer noch gegenwärtig ist. Der Vorwand, der auch von einigen erhoben wird, das Smartphone am Bett würde die Produktivität verringern und die am Tag genutzte Zeit kürzen, kann also entschieden zurück gewiesen werden, es hat sich an der aktiv am Tag genutzten Zeit nicht viel getan, das aber das Smartphone morgens und abends so verteufelt wird, kann ich mir nur so erklären, dass durch die dauerhafte Präsenz des Smartphones im Alltag dieses mit dem Stress in Verbindung gebracht wird, das es erzeugt: der Streit, der über soziale Medien ausgefochten wird, die Arbeit die mit dem Handy den Weg in einen der intimsten Räume des menschlichen Lebens findet, oder einfach das Leid und der Krieg auf der Welt, die Einzug in einen Raum des Friedens und der Ruhe finden.

Ich teile die Auffassung, doch das Smartphone aus meinem Schlafzimmer zu verbannen finde ich der Zeit nicht mehr angemessen, in einer fortschreitend digitalisierten Welt, in der die Verbreitung von Nachrichten jeder Art nur den Bruchteil einer Sekunde dauert und jeder zu jedem Zeitpunkt so gut wie Alles im Wissen der Menschheit vorhandene erfahren kann, gehört das Smartphone zum Leben dazu und zu versuchen, die Welt mit dem Handy auszusperren, finde ich auch falsch.

Zu einem wirklichen Schluss, ob das Smartphone nun ans Bett darf oder nicht, komme ich nicht, wie so oft muss das jeder für sich entscheiden. Bei mir wird mein Handy am Bett bleiben, da es meinen Wecker, meine Tageszeitung und viele andere Dinge, die vor 15 Jahren noch unabdingbar waren, zusammenfasst. Doch wenn ich im Bett liege, wird mein Handy einzig und allein der Unterhaltung dienen und keinen anderen Nutzen haben.

Quellen

  1. https://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/schlafprofessor-das-handy-neben-dem-bett-ist-okay-aber-nicht-fuer-alle_id_10905969.html
  2. Springer, Michael (2019): Lauter Überraschungen. Was die Wissenschaft weitertreibt. Berlin, Heidelberg: Springer Berlin Heidelberg.