Die Rolle von digitalen und sozialen Medien in der Nachrichtenbeschaffung

Julika Mahl

Für viele Menschen, hauptsächlich Jugendliche, sind die digitalen Medien ein Haupt-Anlaufpunkt, wenn es darum geht, Nachrichten zu erhalten. Für manche reicht es aus, auf Instagram einen Hashtag zu suchen und sich den Text unter den Bildern durchzulesen. Ob diese Texte wahrheitsgetreu und faktisch belegt sind oder einfach nur eine persönliche Meinung wiedergeben, gegebenenfalls sogar faktisch widerlegte Aussagen sind, wird hierbei häufig nicht kontrolliert.

Dass sich die jüngeren Generationen, die mit sozialen Netzwerken und digitalen Medien aufgewachsen sind, in diesen auch besser auskennen ist nichts Neues, laut der JIM-Studie von 2019 besitzen 98% aller 1200 befragter Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren ein eigenes Smartphone. Dieses wird für alles Mögliche benutzt, zum Beispiel Video- und Musikstreaming, Spiele und Kontaktaufnahme über soziale Netzwerke. Da liegt es für viele nahe, sich auch seine Informationen und aktuellen Nachrichten über das Smartphone zu beschaffen; besonders bei der aktuellen Lage, in der wir mit einer globalen Pandemie leben und die Geschehnisse im Rest der Welt verfolgen wollen.

Ich habe mich bei meinem Foto dazu entschieden, die Nachrichtenbeschaffung über soziale Netzwerke und digitale Medien darzustellen. Man sieht drei Jugendliche nebeneinander, einer von ihnen guckt sich einen Instagram-Beitrag zum Black Lives Matter Movement an, eine andere liest einen Spiegel Online Artikel zu aktuellen Informationen über die Corona-Krise und die letzte schaut sich einen Twitter-Beitrag von einer Black Lives Matter Demonstration in Virginia an.

Für viele Menschen, hauptsächlich Jugendliche, sind die digitalen Medien ein Haupt-Anlaufpunkt, wenn es darum geht, Nachrichten zu erhalten. Für manche reicht es aus, auf Instagram einen Hashtag zu suchen und sich den Text unter den Bildern durchzulesen. Ob diese Texte wahrheitsgetreu und faktisch belegt sind oder einfach nur eine persönliche Meinung wiedergeben, gegebenenfalls sogar faktisch widerlegte Aussagen sind, wird hierbei häufig nicht kontrolliert. Die meisten meiner Bekannten nutzen Instagram und Twitter täglich als Quelle für ihre Informationen, der Großteil von ihnen nutzt allerdings auch noch andere Medien (z.B. digitale und analoge Zeitungen, Tagesschau und andere Nachrichtensendungen), leider kenne ich aber auch Jugendliche, die sich einzig und allein auf die sozialen Netzwerke verlassen, was ihre Nachrichten angeht.

Die Informationsbeschaffung über soziale Netzwerke ergibt auch Sinn, viele benutzen sie ohnehin ständig, dann ist es eigentlich sogar ganz angenehm, wenn ihre Startseite nicht nur überflutet wird von Selfies ihrer Freundinnen und Freunde und Fotos vom Mittagessen von Influencern, sondern sie zwischendurch auch mal einige aktuelle Meldungen sehen. Kurze Zusammenfassungen, wie sie zum Beispiel von der Tagesschau Instagram-Seite gepostet werden, können eine gute Grundlage bieten, viel Einsicht in ein Thema bieten sie aber nicht. Es werden aber auch viele persönliche Meinungen gepostet, was natürlich auch gut sein kann, so kann man sich einen Überblick über verschiedene Ansichten zu ein und demselben Thema verschaffen, was hilfreich bei der eigenen Meinungsbildung sein kann. Dies kann jedoch auch gefährlich werden, wenn es darum geht, auf welche Meinungen man trifft, denn jeder kann seine Meinung online posten, egal ob derjenige sich selbst weitgehend informiert hat oder nicht. Und so leicht werden Fehlinformationen beziehungsweise Fake News verbreitet. Ein weiteres Problem, was hierdurch häufig bei Jüngeren entsteht, ist der unkritische Umgang mit diesen „Informationen“ bzw. die unkritische Meinungsübernahme von Menschen, die man bewundert, nur weil man sie bewundert.

Ich finde die Informationsbeschaffung über soziale Netzwerke dann okay, wenn es darum geht, sich eine Basis z. B. anhand von Grafiken zu schaffen, wird aber dann problematisch, wenn es dabei bleibt, wenn also die Inhalte auf social Media nicht weiter hinterfragt werden und keine Recherche darüber hinaus betrieben wird. Die Verantwortung, die Inhalte zu überprüfen und gegen inkorrekte Aussagen oder beleidigende und angreifende Meinungen anzugehen, liegt allerdings nicht allein bei den Nutzern der sozialen Netzwerke, sondern auch bei den Betreibern dieser. Instagram, Twitter und co. sollte es wichtiger sein, was auf ihren Seiten veröffentlicht und verbreitet werden kann und wer alles damit in Kontakt gerät.

Quelle:

JIM-Studie (Thomas Rathgeb & Thomas Schmid), 2019: Jugend, Informationen, Medien. (https://www.mpfs.de/fileadmin/files/Studien/JIM/2019/JIM_2019.pdf 17.06.2020)