Framing

Christopher Hinck

Mein vorgestelltes Bild soll das Thema des Framings näher beleuchten. Ich habe mich an einem uralten Bild von Framing aus der Schulzeit orientiert und versucht dieses als Foto darzustellen. Darauf wird gezeigt, dass durch unterschiedliche subjektive Wahrnehmungen und gezielte Positionierung ein Rahmen geschaffen wird, der die eigentliche Realität gar nicht, oder nur zum Teil wiedergibt.

Framing kommt ursprünglich aus der Sprachwissenschaft und schafft im Gehirn einen Assoziations- oder Deutungsrahmen für Begriffe. Zum Beispiel: Das Wort „Himmel“ wird meist mit der Farbe Blau oder Horizont verbunden. Oder: Baum = grün und groß. Also: Aussagen enthalten immer mehr als nur den Wortsinn. Daran anknüpfend ist Framing auch schon der Unterschied zwischen den Wörtern Klimawandel und Klimakrise: Je nachdem, wie radikal die Position zu dem Thema dargestellt werden soll (Klimawandel = natürlich, Klimakrise = katastrophal).

In den sozialen und journalistischen Medien wird oft ein Framing dargestellt, welches nur einen Teilausschnitt der Gesamtrealität darstellt. Hierbei wird mit Sprache und Bildern in eine Richtung gelenkt, die der Person/Unternehmen/Politik am wichtigsten erscheint. Es kann also leicht passieren, dass die eigene Meinung durch emotionale Bilder oder die Benutzung extremer Wörter beeinflusst wird.

Positiv gesehen kann man sagen, dass ein Teilbereich betrachtet wird, der zum Verständnis des gesamten Sachverhalts beiträgt. Negativ betrachtet kann Framing dazu führen, dass nur auf bestimmte Aspekte eingegangen wird und das Gesamtthema (absichtlich) außer Acht gelassen wird. Je nach Perspektive und Interesse des Empfängers/Lesers an dem Thema wird dieses natürlich immer positiv oder negativ bewertet. Außerdem ist die Vorstellung/Beschreibung eines Themas immer subjektiv, da die Person ihre eigenen Annahmen und Meinungen zu dem Thema (indirekt) offenlegt. Demnach ist Objektivität in den Medien schwer zu erreichen.

Das Ziel der Medienkompetenz ist also auch mit seinen eigenen Emotionen und der Loyalität zum Gruppendenken kritisch umgehen zu können. Ebenso mithilfe von Selbstreflexion analysieren, warum man zu diesem oder jenem Thema diese oder jene Haltung hat. Gerade in der heutigen Zeit kommt es vor, dass viele Diskussionen von Emotionalität geprägt und rationale Debatten kaum noch möglich sind. Viele dieser Emotionen sind die Folge von Framing, die durch Sprache, Bilder, Politik, Gruppendenken etc. ausgelöst werden.

Vor diesem Hintergrund sollte man sich auch die drei Wirklichkeiten von Christian Doelker (2005) vor Augen führen: die primäre Wirklichkeit, also grob die „Realität“, wird medienspezifisch umgeformt in die sekundäre, mediale Wirklichkeit, um diese dann in der eigenen Wirklichkeit drei zu verarbeiten. In der Wirklichkeit drei soll erkannt werden, dass die Wirklichkeit zwei (medial) zwar nicht die Wirklichkeit eins („real“) darstellt, aber hier trotzdem versucht werden soll die Darstellung der Wirklichkeiten zu verstehen und interpretieren.

Im Endeffekt stellt die Wirklichkeit drei eine Art Meta-Ebene dar, die versucht alle Komponenten der beiden Wirklichkeiten einzubeziehen, um ein Gesamtbild zu erhalten.

Literatur:

Doelker, Christian (2005): media in media. Texte zur Medienpädagogik. Ausgewählte Beiträge 1975–2005, herausgegeben von Ammann, Georges; Hermann, Thomas. Zürich: Verlag Pestalozzianum,