Social Media isn’t always real

Lena Wienick

Die sozialen Medien sind ein alltäglicher Begleiter von vielen Menschen. Besonders bei den Digital Natives sind soziale Medien ein selbstverständlicher Bestandteil. Der Blick auf das Handy ist morgens oft das Erste, was man tut und es werden die Plattformen wie Instagram oder Snapchat abgeklappert. Dabei trifft man auf die unterschiedlichsten Bilder. Doch ein Großteil dieser Bilder entsprechen nicht der Realität. Der Bauch wird eingezogen, es wird ein Filter über das Gesicht gelegt oder das Essen wird auf dem Teller andrapiert und dekoriert.

Zudem gibt es unzählige Möglichkeiten sein Bild nach seinen Vorstellungen zu verändern und zu optimieren. Seien es GIFs, Hashtags oder Hintergrundmusik. Die Gestaltung kann viel Freude bereiten und die Kreativität fördern. Durch die individuellen Bearbeitungsmöglichkeiten können Selbstverwirklichungsprozesse erfolgen. Die dabei auftretenden Probleme und die Auseinandersetzung mit Konflikten bei den Bearbeitungen üben den Umgang mit dem jeweiligen Medium.

Auf den Social Media Plattformen sind die unterschiedlichsten Bereiche vertreten. Jedes Individuum findet etwas, was ihn interessiert. Ich verfolge gerne die neuen Kochtrends.

Ich durchstöbere die bekanntesten Foodblogger und lasse mich von neuen Rezepten inspirieren. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich vor allem den Seiten folge, die das Essen in meinen Augen schön abgebildet haben. Schließlich isst das Auge mit. Doch beim Nachkochen der Rezepte kann am Ende eine niederschlagende Erkenntnis kommen. So sah es z.B. das eine Mal nicht ansatzweise so hervorragend aus wie auf den Bildern und hatte nur halb so lecker geschmeckt, wie ich es mir vorgestellt habe. Ich war frustriert und von mir enttäuscht. Genau darauf will ich hier aufmerksam machen. Durch die oben genannten Bearbeitungsmöglichkeiten werden Dinge anders dargestellt und sie entsprechen nicht immer der Wirklichkeit. Doch die Möglichkeit der Täuschung ist etwas, mit dem man sich Auseinandersetzen muss, wenn man soziale Medien nutzen möchte. Dafür benötigt man zum einen die Fertigkeit, die Qualitäten der Angebote beurteilen zu können und zum anderen sie kritisch zu hinterfragen.

Ein weiterer und entscheidender Punkt ist das Bewusstsein im Zusammenhang mit sozialen Medien. Es handelt sich schließlich nur um eine virtuelle Plattform. Sie bietet zwar viel Inspiration und die Möglichkeit, mit anderen über gemeinsame Interessen in den Austausch zu kommen. Jedoch wird man dadurch verleitet, sich mit anderen ständig zu vergleichen.

Bei der Reizüberflutung an Informationen und Bildern kann es häufig zu Unzufriedenheit und Desillusion kommen. Es besteht die Gefahr, dass man sich durch das Vergleichen minderwertig fühlt, da einem zum Beispiel die Gerichte nicht so gut gelingen und man das Gefühl hat, dass alle anderen besser in dem sind, was einen interessiert. Die Motivation lässt nach und man verliert das Interesse an Dingen, die einem vorher viel Spaß bereitet haben.

Soziale Meiden bieten eine tolle Möglichkeit, seine Hobbys auf einem anderen Weg auszuleben und dieses mit anderen zu teilen. Dabei sollte aber nicht außer Acht gelassen werden, dass diese auch Risiken mit sich bringen.

Instagram & Co. sind „mehr Schein als Sein“ und entsprechen häufig nicht der Realität. Trotzdem sind sie bei den meistens von uns nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken.

Den Grad zwischen Orientierung und übermäßigem Messen mit anderen zu finden ist nicht immer leicht. Das Bewusstsein dafür muss erst erlernt werden und ist daher ein wichtiger Bestandteil in der Nutzung mit Social Media.

Literaturverzeichnis:
Süss, Daniel; Lampert, Claudia and.: Medienpädagogik: Ein Studienbuch zur Einführung. 3. Auflage. Wiesbaden: Springer VS, 2018.