Yasmin Schwarz
In der schnelllebigen, technologiegetriebenen Welt von heute hat das Zusammenspiel von Medien und sozialem Leben einen wichtigen Stellenwert eingenommen. Das Foto mit dem Titel „Happy Birthday, Babyboy. Deine ersten zwei Jahre in Bildern“ bringt diese Verbindung zum Ausdruck.
In der
Szene ist ein Geburtstagskind zu sehen, umgeben von Geschenken und in der
vertrauten Umgebung seines Zuhauses. Doch das Bild wird von der Präsenz dreier
Festplatten geprägt, die im Vordergrund stehen und das Kind überwiegend verdecken.
Sie repräsentieren das Geschenk der Erinnerung, das wir durch die digitale Welt
unseren Kindern geben.
Die Technologie (und wahrscheinlich auch die Pandemie) hat das Festhalten von
Momenten revolutioniert. Es ist nicht nur möglich, sondern auch üblich
geworden, jeden Moment des Lebens eines Kindes in Fotos und Filmen
festzuhalten. Diese Fülle von Bildern ist auf der einen Seite ein Geschenk, das
wir unseren Kindern machen. Es ermöglicht ihnen, ihre Kindheit in einer Weise
zu erleben und zu erinnern, die früheren Generationen nicht möglich war. Auf
der anderen Seite führt die Dominanz digitaler Medien dazu, dass wir Momente
oft durch den Bildschirm eines Smartphones erleben, anstatt sie direkt
wahrzunehmen. Die Unmittelbarkeit und Einfachheit, mit der wir Momente
festhalten und teilen können, hat das traditionelle Fotoalbum durch digitale
Fotobücher ersetzt, die mit wenigen Klicks erstellt und verschickt werden
können.
Die aktuelle Entwicklung, geprägt durch die Überflutung mit Bildern, stellt uns vor wichtige Fragen zur Medienkompetenz. Die Herausforderung besteht darin, uns mit dem Wert und der Bedeutung der zahlreichen (Bewegt-)Bilder auseinanderzusetzen, die wir täglich erzeugen und konsumieren. Insbesondere bei Kinderfotos wird dies deutlich: Wie gelingt es uns, die wertvollen Momente der Kindheit sinnvoll und respektvoll festzuhalten? Wie können wir die kostbaren Augenblicke bewahren, wenn die enorme Menge an Fotos uns davon abhält, sie alle anzusehen? Und wie finden wir das Gleichgewicht zwischen der Quantität und der Qualität unserer visuellen Erinnerungen?
Es ist klar, dass unser Verhältnis zu den Medien sich verändert hat. Das Foto „Happy Birthday, Babyboy“ soll diesen Wandel zum Ausdruck bringen. Es regt uns dazu an, über die Rolle der Medien in unserem Leben nachzudenken und wie sie unsere Wahrnehmung beeinflussen. Es lenkt unsere Aufmerksamkeit darauf, dass wir, obwohl wir bestrebt sind, jeden Moment festzuhalten, oft Gefahr laufen, nicht wirklich präsent zu sein. Gleichzeitig macht es uns bewusst, dass die Fülle an Bildern und Videos, die wir erstellen, neben Erinnerungen auch riesige Datenmengen erzeugt, mit denen wir oft überfordert sind. Es soll uns ermutigen, bewusster darüber nachzudenken, wie wir diese visuellen Schätze aufbewahren, verwalten und an unsere Kinder weitergeben können, damit sie nicht nur als digitale Daten, sondern auch als wertvolle Erinnerungen Bestand haben.