Offline

Derya Öztürk

In dem hier vorliegenden Essay geht es um das Thema Medien. Einen besonderen Fokus lege ich auf die sozialen Medien und die damit zusammenhängenden möglichen Folgen. 

Auf dem Bild ist eine Frau zu erkennen die real in einem Wald steht. Gleichzeitig trägt sie eine Brille, welche symbolisieren soll, dass sie im Unterbewusstsein trotzdem nicht im Hier und jetzt ist, sondern in einer virtuellen Welt.

Das Bild heißt „Offline“, da ich mich gefragt habe, wann ich eigentlich das letzte Mal offline und wirklich nicht erreichbar war. Ich musste lange überlegen und da fiel mir ein, dass es zuletzt wahrscheinlich im Flugzeug war, da ich dort dazu gezwungen bin, mein Handy in den Flugmodus zu schalten. Doch wieso schaltet man nicht auch einmal tagsüber sein Smartphone für ein paar Stunden in den Flugmodus? Vielleicht weil man Angst hat etwas zu verpassen oder nicht erreichbar zu sein? 
Umso mehr man sich mit dem Thema Medien beschäftigt, desto mehr fängt man an, seinen eigenen Medienkonsum zu reflektieren. Natürlich sind Medien unerlässlich, um Informationen zu erhalten und zu kommunizieren. Auf der anderen Seite denke ich, dass dadurch auch eine soziale Isolation entstehen kann. 
Bei Menschen, die vielleicht ihr Medienkonsum nicht gut einschätzen oder begrenzen können, besteht die Gefahr, dass sie in ihrer digitalen Welt gefangen sind und weniger persönliche Interaktionen oder Beziehungen pflegen.
Ein gutes Beispiel ist Instagram, denn dort besteht ein Algorithmus der sich an den Bedürfnissen der Nutzer:innen orientiert. Somit bekommt man nur Inhalte vorgeschlagen, die einen auch interessieren, wie z.B. Urlaubvideos. Das funktioniert folgendermaßen: wenn man sich öfter Urlaubsvideos angesehen hat, werden einem nur noch Videos von Menschen vorgeschlagen, die im Urlaub sind. Dabei kann schnell der Eindruck entstehen, dass alle Menschen ständig an den schönsten Orten im Urlaub sind. Das kann irgendwann so weit führen, dass man in einer digitalen Blase gefangen ist. 
Des Weiteren passieren mittlerweile Unfälle im Straßenverkehr, da Fußgänger:innen beim Überqueren der Straßen auf ihr Smartphone schauen, anstatt auf die Straße und den Verkehr. Wieso hat man ständig das Gefühl, man müsse alles fotografieren oder das ganze Konzert aufnehmen? Reichen die Erinnerungen und Erfahrungen nicht, die man dort im Hier und Jetzt erlebt? 
Es ist wie ein Teufelskreis, da man einerseits online und erreichbar sein oder nichts verpassen will, aber auf der anderen Seite, im Hier und Jetzt sein und Erinnerungen mit dem Gedächtnis festhalten möchte. 

Die oben beschriebene Art der Abhängigkeit von sozialen Medien, speziell vom Internet, ähnelt einer Sucht. Man benötigt viel Selbstdisziplin, um nicht in eine derartige digitale Blase zu fallen. Eine Möglichkeit, sich vor einer Medienabhängigkeit zu schützen, ist die Reflexion des eigenen Medienkonsums durch z.B. eine Bildschirmzeit auf dem Smartphone oder das Ausschalten des Smartphones für eine bestimmte Zeit.

                                                                                                                                                      2