Vom Kommunikationsmittel zur Alles-in-einem-Lösung

Lara Minga

Was einst als einfaches Kommunikationsgerät begann ist heute zu einem unverzichtbaren Gegenstand des Alltages geworden – Das Handy. Sie haben sich zu wahren Alleskönnern entwickelt und sind aus der heutigen Gesellschaft nicht mehr wegzudenken.
Smartphones wirken als persönliche Assistenten, Unterhaltungszentralen Informationsquellen und vieles mehr. Mit fortschreitender Technologie und der Konvergenz verschiedener Geräte in einem, haben sie ihre Grenzen immer wieder erweitert. Von der Organisation des Tagesablaufs über die Navigation in unbekannten Gegenden bis hin zur Überwachung der Gesundheit ist alles möglich.

Smartphones haben die Art und Weise, wie wir Medien konsumieren, revolutioniert. Früher benötigte man unzählige weitere Geräte, wie Kameras, MP3-Player oder Spielekonsolen, um Medien nutzen zu können. Heute geschieht dies alles mit einem Gerät, welches meist gerade Mal so groß wie eine Hosentasche ist.
Wenn man sich die Fülle an Geräten anschaut, ist es schon erschreckend, wie viele sonst „eigenständige“ Funktionen oder Gegenstände das Handy mittlerweile einnimmt. Doch gilt es diese Masse eigentlich nicht zu hinterfragen? Ich meine wir reden hier von ca. 25 Geräten, welche durch ein Konsumgut ersetzt werden. Da sollte man sich doch direkt die Frage stellen, was das mit uns Menschen macht und wie wir damit umgehen. Eine Sache ist dabei glasklar; der Mensch wird fauler. Wir müssen uns nicht mehr bewegen, um lebenswichtige Dinge, wie den Einkauf zu erledigen, wir müssen uns nicht mehr bewegen, um uns mit Freunden zu treffen, wir müssen uns nicht mehr bewegen, um uns neue Kleidung zu kaufen. Denn all das gelingt ganz leicht, indem wir in unseren eigenen vier Wänden auf unserem Sofa sitzen. All das führt aber natürlich auch zu einer Art von Abhängigkeit; wir müssen uns nur noch auf ein Gerät konzentrieren, welches uns alles ermöglicht und dabei auch noch jederzeit griffbereit ist. Doch eigentlich ist es doch auch mal schön, gewisse Aufgaben analog auszuführen, wie zum Beispiel das Ausrichten mit einer Wasserwaage oder das Messen mit einem Zollstock. Diese Entwicklung führt dazu, dass der Umgang mit den herkömmlichen Werkzeugen verlernt wird.
Außerdem ist die Genauigkeit dabei mit dem Smartphone ohnehin geringer als bei der „traditionellen“ Methode. Darüber hinaus ist mir aufgefallen, dass einige Kinder das Telefonieren mit einem klassischen Festnetztelefon nicht mehr beherrschen und nicht wissen, wie man es bedient. Auch stellen sie das Fotografieren nicht mehr mit einer Kamera pantomimisch dar, sondern eher wie das Aufnehmen eines Selfies. Das finde ich erschreckend.
Ein zusätzliches Problem, welches mir auffällt, betrifft das Ablesen von analogen Uhren. Sowohl Erwachsene als auch Kinder haben zunehmend Schwierigkeiten, eine Uhr mit Zeigern zu lesen. Da wir immer unser Handy zur Hand haben, greifen wir automatisch danach und lesen die Uhrzeit dort in digitaler Form ab. Dies führt dazu, dass weniger analoge Uhren verwendet werden. Als Konsequenz folgt dann, dass Erwachsene allmählich das Ablesen analoger Uhren verlernen und Kindern dieses Wissen gar nicht erst richtig vermittelt wird.
Natürlich bringt das Smartphone als Alleskönner nicht nur Nachteile mit sich. Es bietet auch viele Möglichkeiten sich im positiven Sinne das Leben zu vereinfachen. So kann man sich beispielsweise viel Geld und vor Allem Platz sparen, um Sachen wie eine Kamera, ein Fotoalbum, einen Kompass, ein Stimmgerät, ein Audioaufnahmegerät, ein Lexikon, ein Buch, ein Telefonbuch, einen Taschenrechner und vieles Weitere zu kaufen oder zu haben.
Wir brauchen nicht mehr hunderte von CDs zu Hause rumliegen zu haben, um uns einen Film anzuschauen oder Musik zu hören. All das funktioniert reibungslos über verschiedene Apps. Das erleichtert den Menschen das Leben enorm.
Aber nicht nur gesunden Menschen hilft das Smartphone. Gerade für Menschen mit Beeinträchtigung schafft das Handy eine Barrierefreiheit. Mit speziellen Apps und Funktionen können sie auf eine Vielzahl von Diensten und Informationen zugreifen, die ihre Unabhängigkeit und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben verbessern. So können durch Diktierfunktionen Textnachrichten versendet werden oder aber auch Nachrichten vorgelesen werden. Des Weiteren sind wir Menschen im Notfall auch generell viel schneller erreichbar. Innerhalb von Sekunden kann ein Anruf geschehen oder eine Nachricht versendet werden. Briefe haben früher mindestens 3 Tage gebraucht, bis sie vom Absender zum Empfänger gelangt sind. Heute ist die Handhabung mit einem Gerät viel einfacher und eben auch schneller.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Smartphones als Alleskönner eine bemerkenswerte Entwicklung in der Technologie darstellen. Sie bieten eine Vielzahl von Funktionen und Möglichkeiten, die unser tägliches Leben bereichern und vereinfachen. Das Ersetzen traditioneller Gegenstände durch das Smartphone spart Platz, Kosten und bietet eine bequeme Handhabung. Es ermöglicht uns den Zugriff auf Informationen, verbessert die Kommunikation und steigert in Teilen unsere Produktivität. Darüber hinaus trägt das Smartphone als Alleskönner zur Barrierefreiheit bei, indem es Menschen mit Beeinträchtigungen neue Möglichkeiten eröffnet und ihnen in verschiedenen Bereichen des Lebens Unterstützung bietet.
Jedoch ist es wichtig, die potenziellen negativen Auswirkungen des übermäßigen Smartphone-Gebrauchs im Blick zu behalten, wie beispielsweise Abhängigkeit, Ablenkung und das einfache Verlernen analoger Dinge. Es ist entscheidend, ein ausgewogenes Maß an Smartphone-Nutzung zu finden und bewusst mit den Funktionen umzugehen, worauf gerade Kinder noch sensibilisiert werden müssen. Das Smartphone ist eben nicht immer und für alles ein optimaler Ersatz.
Letztendlich liegt es in unserer Verantwortung, die Vorteile und Herausforderungen des Smartphones als Alleskönner zu erkennen und sie in unser Leben auf eine Weise zu integrieren, die uns zugutekommt. Indem wir ihre Vielseitigkeit und Leistungsfähigkeit nutzen und gleichzeitig bewusst mit ihrer Nutzung umgehen, können wir die positiven Aspekte maximieren und die negativen Auswirkungen minimieren. Smartphones als Alleskönner haben zweifellos unsere Art zu leben, zu kommunizieren und Informationen zu konsumieren revolutioniert, doch sollte der Umgang damit stets im Maße sein.