Überforderung in der Welt der Medien

Emily Nakosky

Mein Bild mit dem Titel „Überforderung in der Welt der Medien“ soll zum Ausdruck bringen, dass die Menge der Medien sowie die Menge an Informationen innerhalb dieser Welt nicht selten enorme Überforderungen mit sich bringen. Dabei spielt es keine Rolle um welche Art des Mediums es sich handelt. Jeden Tag schwirren tausende von Informationen um uns herum, dass es oft schwer fällt diese zu ordnen, geschweige denn richtig zu nutzen. Im Laufe eines Tages prasseln Werbungen, Tipps & Tricks, Idealvorstellungen, Storys aus dem scheinbar perfekten Leben anderer und vieles mehr auf uns ein. Oft ist es dabei unklar was wahr, wichtig oder auf einen persönlich zutreffend ist. In diesem Essay möchte ich mich genau auf diese entstehende Überforderung eingehen und allgemeine, alltägliche Medienprobleme erläutern.

Um sich mit dem Thema der Medienüberforderung auseinandersetzen zu können muss man wissen was dieser Begriff bedeutet. Am einfachsten erklärt sich der Begriff, indem wir ihn in seine einzelnen Wörter aufteilen, diese definieren und wieder vereinen. Teilen wir den Begriff also auf, erhalten wir Medien beziehungsweise das Medium und Überforderung. Der Begriff Medium innerhalb der Kommunikations- und Medienwissenschaft ist vielfältig zu definieren. Im Sinne diesen Themenbereiches kann man Medium als Mittel der Wahrnehmung, Kommunikation, Verständigung und Verbreitung von Informationen identifizieren. Überforderung lässt sich einfacher definieren. Von ihr wird gesprochen, wenn einige Ressourcen, Kräfte und Kapazitäten nicht ausreichen, um eine gewünschte Leistung zu erbringen. Wenn man diese beiden Definitionen wieder vereint, könnte man den Begriff der Medienüberforderung versuchen zu erklären. Ich verstehe darunter folgendes: Man spricht von Medienüberforderung wenn, psychische und/oder kognitive Leistungslücken auftreten, die ihren Ursprung und Grund in der Nutzung von Kommunikations- und Verbreitungsmitteln finden.

Vor allem die Generation Z befindet sich mit beiden Beinen im Mediendilemma und somit in der folgenden Überforderung. In dieser Generation spielen vor allem die sozialen Medien eine große Rolle. Snapchat, Instagram, Twitter und weitere Apps finden sich mittlerweile auf fast jedem Handy wieder. Auf all diesen Plattformen ist die Beeinflussung über sogenannte „Influencer“ groß.  Geht man Storys, Werbungen und Beiträge dieser Personen durch wird schnell unklar was der Realität entspricht, was Nachbearbeitung benötigte und was versteckte Werbung ist. Die Überforderung beginnt schon in der Frage der Realität innerhalb der sozialen Medien. Was soll und kann ich glauben? Ist das wirklich eine private Person oder steckt dahinter eine ganze Firma? Solche und unendlich weitere Fragen, alle ohne auch nur ein Hauch von Antwort. Schaut man sich den Content der Influencer an geht die Überforderung weiter. Einige Themen werden von einer Person mit scheinbar mehreren Meinungen belichtet. Aktuell sind dabei durchgehend Themen die vor allem das Äußerliche des Menschen betrachten. Dabei sind scheinbar „perfekte“ durchtrainierte und sportliche Körper vertreten die auf der einen Seite von gesunder Ernährung, viel Sport und Disziplin sprechen und in ihrem nächsten Beitrag über „Body positivity“ reden. Das klingt an sich harmlos, da es ja gut ist sportlich zu sein und auch zu sagen, dass man selbst seinen Körper lieben soll wie er ist. Allerdings sieht das die Verarbeitung der Informationen in unserem Unterbewusstsein ein wenig komplizierter. Unser Unterbewusstsein nimmt all diese Informationen und Bilder auf, speichert sie und denkt für uns extern darüber nach. Dabei kann die Welle der Information solch gegenteilige Fragen aufwerfen, dass aus einem entschlossenen und sich liebenden Menschen schnell ein Mensch mit enormen Selbstzweifeln wird. Soll ich meinen Körper lieben oder mich verändern? Passt das zu mir oder muss ich mich anpassen? Was denken andere über mich? Solche Fragen sind sicherlich jedem schon öfter untergekommen und können bei zu großer Aufmerksamkeit zu einer absoluten Überforderung in Kombination mit Selbstzweifeln führen. Damit hat das Drama und all die Folgen aber noch kein Ende genommen. Da soziale Medien darauf konfiguriert sind uns und unsere Interessen so zu filtern, dass genau das und passende Themen wieder in den Vorschlägen auf uns warten. Einmal auf ein Beitrag geklickt, wird man so schnell ähnliche Vorschläge nicht mehr los. Dieses Ausweiten und Wiederholen der Thematiken macht das erläuterte Problem nicht besser.

Zu dem kommt erneut die Fragestellung des Wahrheitsgehaltes. Von all diesen scheinbaren Idealkörpern sind wie viele wirklich real? Auch wenn nicht jedes Bild oder Video unbedingt bearbeitet sein muss sind sie durchaus gestellt und es wurde darauf geachtet, dass alles möglichst „Ideal“ aussieht.

Die Überforderung entsteht allerdings nicht nur durch soziale Medien. Auch zum Beispiel Zeitungen und  Werbetafeln tricksen und pfuschen wo es nur geht. Es geht nur noch um Klicks, viele Verkäufe und Geld. Dabei ist es egal ob der Tagesstory noch pikanter Tratsch hinzugefügt wurde, was nichts mehr mit professioneller journalistischer Arbeit zu tun hat, oder ob das Lächeln auf der Withening Zahnpaste aufgehellt wurde. Die Fragen die wir uns innerhalb der sozialen Medienstellen können treten also auch außerhalb dieser auf.

So viele Unklarheiten können einen nur überfordern. Und wenn wir mal ganz ehrlich zu uns selbst sind, wir sind schon alle in die Fallen der Medien getappt und haben uns in der Überforderung wiedergefunden. Medien vereinfachen uns vieles. Wichtige Informationen wie die aktuellen neuen Regeln in Bezug auf das Corona Virus oder andere politisch wichtige Themen können schnell verbreitet werden. Es können so viele Menschen gleichzeitig erreicht werden um Relevantes an die Bevölkerung zu bringen und zu informieren, allerdings werden Medien eben nicht nur dafür genutzt und es gibt innerhalb und außerhalb bedeutender Themen Fälschungen, Falschinformationen und Beeinflussungen, welche die Welt der Medien unehrlich macht und uns Nutzer schnell überfordern lässt.

Quellen:

Begriffserklärungen:
https://www.seo-analyse.com/seo-lexikon/m/medien/ (Letzter Zugriff: 13. Juni. 2021, 13:40 Uhr)

https://karrierebibel.de/ueberforderung/ (letzter Zugriff: 13. Juni. 2021; 13:35 Uhr)